So stellte Christian Baudis, ehemaliger Google-Deutschlandchef, in seinem Vortrag zur Entwicklung der Digitalisierung fest: „Die digitale Zukunft findet nicht in Deutschland statt!". Die Innovationen kommen laut Baudis aus den USA und werden in Asien umgesetzt. Deutschland hinke beim digitalen Wandel aufgrund starrer Arbeitsmarktregelungen hinterher. Dem hielt Arbeitsmarktforscher Dr. Oliver Stettes vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) in seinen Ausführungen entgegen: „Digitalisierung ist eine Gestaltungsaufgabe, kein Tsunami, der einfach über uns hinwegrollt!". Für ihn gebe es bisher keine Anzeichen dafür, dass die Digitalisierung eine Revolution der Arbeitswelt hervorrufe. Der Prozess der Digitalisierung werde sich am Arbeitsmarkt schleichend vollziehen. Die Unternehmen und Mitarbeiter müssen und werden sich dem anpassen. Es werden sich neue Geschäftsfelder auftun und neue Kompetenzen werden gefordert. Allerdings passiere dies nicht von heute auf morgen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierten die Unternehmer Rolf Bonsack, Managing Director, helit innovative Büroprodukte GmbH Maped Group, und Sebastian Lazay, Geschäftsführer der Extra- Personalservice GmbH und BAP-Vizepräsident, darüber, welche Bedeutung die Digitalisierung für die Wirtschaft und Personaldienstleistungsbranche haben wird. „Zeitarbeit bietet Chancen für Menschen mit Flexibilitätsansprüchen – jetzt und in Zukunft!", so Lazay.
Grundsätzlich biete die Digitalisierung für Personaldienstleister klare Vorteile bei der Rekrutierung, „wenn man sich auf die neuen Technologien und Tools einlässt“, führte Lazay weiter aus. Prozesse werden durch die Sozialen Medien effizienter, die Ansprache ist zielgerichtet und spart Ressourcen. Dem stimmte Ralf Bonsack zu, der die Rolle der Zeitarbeit, auch bei der digitalen Umstellung von Produktionsprozessen, für unverzichtbar hält. Auch wenn künftig mehr Arbeitsabläufe technisch unterstützt oder gar gelöst werden können, so „brauchen wir immer auch Menschen mit der Hand an der Arbeit“, prophezeit Bonsack.
In dem anschließenden Get-together tauschten sich die Gäste über die Themen des Abends noch lange angeregt aus und gingen mit Roboter Pepper auf digitale Tuchfühlung.